Wertschätzung zahlt sich aus

CSR-Kompetenzzentrum Münsterland stellt Handlungsleitfaden vor

Von Jürgen Stilling
MÜNSTER. 28 Unternehmen aus der Region sind in den vergangenen Jahren konsequent auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit eingeschwenkt. Mit 15-monatiger Begleitung durch das CSR-Kompetenzzentrum Münsterland wurde der betriebliche Alltag neu justiert. CSR steht für Corporate Social Responsibility (Gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen ) und meint den freiwilligen Beitrag von Firmen zu einer nachhaltigen Entwicklung.
Am Montag wurden in Münster die ersten Unternehmen ausgezeichnet, die an der dritten Runde des aus acht Workshops bestehenden Strategie-Programms teilgenommen haben. Den Teilnehmern der ersten und zweiten Runde war bereits im Frühjahr eine Urkunde überreicht worden.
Doch was bedeutet CSR in der Praxis? „Ein hohes Maß an Wertschätzung der Mitarbeiter'' gehört für Magdalena Münstermann zum Beispiel dazu. Die CSR-Botschafterin und Prokuristin des Telgter Sonderanlagenbauers Münstermann ist sich sicher: „Das kommt zurück und zahlt sich letztlich auch wirtschaftlich aus." Münstermann kommt es dabei auch auf die Persönlichkeitsbildung der Mitarbeiter an.
Dass sich der respektvolle und wertschätzende Umgang mit den Mitarbeitern auszahlt, weiß auch Thomas Voß, kaufmännischer Direktor der Kliniken Münster und Lengerich des Landschaftsverbandes WestfalenLippe.
„Der Markt für Altenpflegekräfte ist extrem umkämpft - dennoch haben wir eine Warteliste mit Bewerbern, die bei uns arbeiten wollen", beschreibt Voß, der ebenfalls als CSR-Botschafter für nachhaltiges Wirtschaften wirbt, die positive Wirkung einer verantwortlichen Unternehmensstrategie.
Immer wieder verlangen auch die Kunden mittelständischer Firmen nachhaltiges Wirtschaften ihrer Lieferanten. Ein Grund kann sein: Große Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sind gesetzlich zur Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts verpflichtet. „Der Wunsch nach CSR-Aktivitäten wird von Kundenseite immer öfter geäußert", so CSR-Botschafter Daniel Thiekötter von Thiekötter Druck in Münster.
Das CSR-Kompetenzzentrum hat die bisherigen Erkenntnisse aus den Workshops in einem Handlungsleitfaden zusammengefasst. Darin werde unter anderem deutlich, dass schon das umdenken im Kleinen viel bewirken könne, sagte Anne Stührenberg vom Kompetenzzentrum. Manche Dinge seien einfach umzusetzen, erklärte auch Frank Vorwerk vom Stuckateur-Betrieb Heinz Vorwerk in Warendorf.
Doch es geht auch um Großes: „Mit Blick auf den Klimawandel müssen wir aus der Sackgasse raus", betonte der Leiter der Einrichtung, Dr. Udo Westermann.