Mehr Automation für den Verpackungsdruck

Artikel aus "Grafische Palette", Ausgabe 02/22

Thiekötter Druck in Münster produziert Verpackungen und Werbemittel im Offset- und im Digitaldruck in kleinen bis mittleren Auflagen für Kunden aus dem Qualitätssegment. Das seit 1879 existierende, heute annähernd 100 Mitarbeiter zählende Familienunternehmen, wird seit 2016 in der fünften Generation von Anja und Daniel Thiekötter geführt.

Der Betrieb ist trotz Corona-Pandemie auf weiterem Expansionskurs. Neben den Schwerpunkten der Etiketten- und Mailingproduktion wurde im letzten Jahr besonders in den Verpackungsdruck und die Verpackungsherstellung investiert. Für Letztere wurden eine Faltschachtelklebemaschine und eine Stanz- und Heißfolien-Prägemaschine installiert.

In allen Bereichen wirtschaftlicher
Das 2,5 Mio. Euro teure Modernisierungspaket enthielt auch mehrere Produkte der langjährig mit dem Betrieb verbundenen Firma Heidelberg. Allem voran eine zweite Offsetdruckmaschine der Marke Speedmaster XL 75-5+L, die vorrangig für den Verpackungs- und Beilagendruck das Vorgängermodell aus dem Jahr 2014 ergänzt und mit einer Leistungssteigerung von 20 bis 30 Prozent übertrifft.

„Möglich ist dies durch eine fortschreitende Automatisierung und die Erweiterung der Software-Tools, auch im Vorstufenbereich. Der Prinect Production Manager und die erste bei Thiekötter mit InpressControl ausgerüstete Druckmaschine beinhalten selbstlernende Systeme wie die neuen Assistenzsysteme Intellistart 3, Intelliline, Intellirun, Intelliguide, den Wash Assist und den Color Assitant Pro, die manuelle Eingriffe auf ein Minimum reduzieren und so die Wettbewerbsfähigkeit der Druckerei erhöhen“, so Michael Fritz vom Heidelberg-Vertrieb Nord.

Effiziente Funktionen zur Erstellung kompletter Druckbogen für die Faltschachtel- und Etikettenproduktion sowie Import, Bearbeitung und Export aller gängigen CAD-Datenformate stehen jetzt nach der Erweiterung des Prinect Production Managers mit der Signa Packaging Pro zur Verfügung. „Mit dem enthaltenen Prinect Package Designer ist es außerdem außerordentlich einfach, Zeichnungen von Faltschachteln
und Displays zu erzeugen und die zugehörigen Bogenlayouts zum Beispiel für Stanzwerkzeuge zu erstellen. Die gesamte Bandbreite erstreckt sich vom strukturellen Design über die Musterfertigung, das Bogenlayout und die Stanzformparametrierung bis hin zur Erzeugung von Voreinstelldaten für die Weiterverarbeitung“, erklärt Daniel Thiekötter.

Alles aus einer Öko-Hand
Bis hin zum gefalzten Beipackzettel auf 40-g-Papier fertigt Thiekötter Druck alles in der eigenen Produktion – lediglich Rückstichbindungen werden außer Haus gefertigt. Dabei darf, so die Firmenphilosophie, auch die Umwelt nicht zu kurz kommen. Deshalb hat man in den letzten Jahren verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den eigenen Carbon Footprint möglichst klein zu gestalten. Diese Anstrengungen wurden mit der Auszeichnung zum Ökoprofit-Betrieb der Stadt Münster belohnt. Umweltmaßnahmen in Sachen Papier, Chemie und Farbe, Strom und Wärme sowie die Berechnung und der Ausgleich von CO2-Emissionen sind bei Thiekötter Druck seit Jahren selbstverständlich.

Für die hohen Anforderungen im Akzidenz-, Etiketten- und Verpackungsdruck bietet die zweite Heidelberg Speedmaster XL 75-5+L seit Februar 2021 bei Thiekötter höchste Flexibilität durch umfassende Konfigurationsmöglichkeiten.
Bereits seit 2014 läuft eine Heidelberg Speedmaster XL 75-5+L (l.) der vorangegangenen Generation bei Thiekötter. Von der Vorstufe bis zur Weiterverarbeitung setzt man auf Heidelberg-Equipment – hier ist ein Stahlfolder TH 56 im Einsatz.
Bei den Druck & Medien Awards 2021 hat Thiekötter richtig abgeräumt. Man wurde nicht nur mit Gold als Familiendruckerei ausgezeichnet, sondern hat auch noch zwei Mal Silber als Etikettendrucker und Directmailer des Jahres erhalten.
Geschäftsführer Daniel Thiekötter (l.) und Michael Fritz vom Heidelberg-Vertrieb (Region Nord) haben gemeinsam manch große Fortschritte im Betrieb bewirkt.