Mailings – Persönlich, wertig, überzeugend

Warsteiner-Flaschen mit individualisierten Etiketten
Anja und Daniel Thiekötter, Geschäftsführer der Thiekötter Druck GmbH & Co. KG
„Der kleinste Messestand der Welt“ Pop-up-Box als Mailing

Verbandszeitung Nutzen, 01/2021

„Print ist Premium. Ein gutes Mailing erhält Aufmerksamkeit und geht nicht in der digitalen Flut unter“, sagt Geschäftsführer Daniel Thiekötter. Zusammen mit seiner Schwester Anja Thiekötter leitet er das Unternehmen Thiekötter Druck in fünfter Generation. Mit welchen Vorteilen Print im Werbe- und Verpackungsdruck überzeugt, erläutert er im Gespräch mit NUTZEN.

 

Print-Mailings werden in der Kommunikation wieder wichtiger. Was sind die Vorteile?

Die Flut an digitalen Informationen ist heute größer als noch vor ein paar Jahren – auch durch Corona hat sich die Informationsmenge gesteigert. Ein Print-Mailing sticht aus der digitalen Masse heraus. Man kann es frei von anderen Reizen betrachten. Es hat eine Wertigkeit und erreicht durch eine Veredelung oder eine besondere Form mehr Aufmerksamkeit. Digitale Newsletter werden häufiger „weggeklickt“. Die CMC-Dialogpost- Studie zeigt auch immer wieder, dass Print-Mailings eine hohe Conversion-Rate erzielen.

 

Für welche Kunden drucken Sie?

Einer unserer größeren Kunden ist zum Beispiel ein Online-Händler, der auch im stationären Handel verkauft. Für diesen Händler machen wir Postkarten-Mailings bis zu einer Auflage von 250.000 Stück: Selfmailer im Offset gedruckt, auch die Portooptimierung liegt bei uns. Ansonsten haben wir Kunden aus dem Einzelhandel: Juweliere, Fashion oder Autohändler.

 

Der Handel setzt also auf Print?

Ja, absolut. Dabei spielt auch die lokale Aussendung eine Rolle – es funktioniert sehr gut, Menschen über Mailings mit besonderen Angeboten in die Läden zu locken. Solche Aufträge werden zurzeit aber abgesagt, da die Geschäfte geschlossen sind. Für einen Händler haben wir aber beispielsweise ein Kunden-Mailing verschickt, um seine Beratung per Telefon und Video während des Lockdowns zu bewerben.

 

Übernehmen Sie eine beratende Rolle?

Größere Auftraggeber haben in der Regel feste Vorstellungen und wissen, was sie wollen. Bei kleineren Kunden haben wir auch eine beratende Funktion. Wir sprechen den ganzen Prozess durch und erklären, wann ein Brief eingesetzt werden sollte, um eine höhere Response zu erzielen.

 

Passen analoge Aussendung und digitale Response zusammen?

Die Verbindung von Printprodukt und digitalem Medium steigert die Reaktion der Empfänger deutlich, deshalb bieten wir personalisierte Landingpages als Responseelement für Mailings an. Digitale Lösungen ergänzen heute charmant analoge Aussendungen. Anfang der 2000er Jahre sind wir mit einer Digitaldruckmaschine und entsprechender Software in die Personalisierung eingestiegen, heute stellen wir Landingpages zur Verfügung. Das haben wir immer mehr erweitert.

 

Gab es ein besonderes Mailing während der Coronazeit?

Ende des Jahres haben wir für einen Kunden ein aufwendiges Mailing gemacht: Ein Messestand als Popup- Box. Da die Messe nicht stattfinden konnte, kam der Messestand also nach Hause. Bei diesem Produkt haben wir mitentwickelt, damit ein schöner 3D-Effekt entsteht, aber es auch nicht zu teuer für den Versand wird. Dieses Mailing ist super angekommen. Für eine Brauerei haben Sie eine große Werbeaktion mit personalisierten Etiketten umgesetzt. Warsteiner hat 2019 eine Aktion ins Leben gerufen: Mit dem Kassenbon eines gekauften Kasten Warsteiner konnten Verbraucher im Online-Shop bis zu 24 Etiketten individuell gestalten. Wir haben dann Listen mit diesen Etiketten bekommen und sie über eine Softwarelösung direkt in die Druckmaschine geladen, sodass automatisiert gedruckt werden konnte. Danach wurden die Etiketten vereinzelt, gestanzt und mit einer personalisierten Mitteilung versendet. In drei Monaten haben wir ungefähr 300.000 personalisierte Etiketten produziert.

 

Persönlich und aufwendig – kann Print hier punkten?

Diese Aktion ist super angekommen. Die Brauerei hatte höhere Absatzzahlen als im Vorjahr, war im Gespräch und konnte Markenbildung betreiben. Ich glaube, dass gerade im Bereich der Individualisierung viel Potenzial steckt. Personalisierte Produkte sind für das Marketing interessant, und heute ist es in der Serienfertigung machbar, über eine individuelle Verpackung ein individuelles Produkt herzustellen. Das ist ein Zukunftsfeld, bei dem das Thema Mass Customization eine Rolle spielt – es gibt viele gute Möglichkeiten, aus einer massenhaft hergestellten Drucksache individuelle Produkte zu machen.